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PV-Freiflächenanlagen: Gut fürs Klima und den Artenschutz

Wenn der Naturschutz von Anfang an mitgedacht wird, kann zwischen den Modulen neuer Lebensraum sogar für gefährdete Arten entstehen.
22.09.2022 | Solar

Deutschland hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt: Ab 2035 soll die Stromversorgung nahezu vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Dazu wird die Photovoltaik einen großen Beitrag leisten: Ab 2026 sollen jedes Jahr mehr als 20 Gigawatt Leistung zugebaut werden. In den Jahren davor wird sich die Zubaumenge langsam steigern. 

Solarmodule auf Dächer zu setzen, wird nicht reichen, um die notwenigen Strommengen zu erzeugen, sondern es müssen mehr Flächen mit so genannten Freiflächenanlagen bebaut werden.

Große Fläche bedeutet auch viel Raum für Naturschutz

Diese Kraftwerke erscheinen zunächst riesig: Für eine Anlage mit einem Megawatt Leistung brauchen wir rund einen Hektar Fläche. Vorbehalte in den Gemeinden deswegen lassen sich aber meist schnell entkräften. Denn anders als bei anderen großen Bauprojekten wie Gewerbe- oder Wohngebieten wird die Fläche nicht versiegelt. Im Gegenteil: Boden, Pflanzen und Tiere profitieren von den PV-Anlagen, wenn sie naturverträglich geplant werden. 
Außerdem ist die Nutzung mit Photovoltaik deutlich effektiver, als wenn Energiepflanzen für Biodiesel oder -gas angebaut würden: Mit einem Hektar PV-Module können wir genauso viel Strom erzeugen wie mit 50 Hektar Mais. 

Aus intensiv genutzten Böden wird wieder Grünland

Bei JUWI denken wir den Naturschutz von Anfang mit. Das beginnt mit der Flächenauswahl: Vor allem vorbelastete Flächen kommen in Betracht – etwa an Autobahnen oder Bahntrassen. Diese Flächen sind allerdings so knapp, dass auch landwirtschaftliche Flächen in benachteiligten Gebieten bebaut werden dürfen. Diese Gebiete weisen einen vergleichsweise schlechten Boden auf, der stark gedüngt und bewässert werden muss.

So kann aus intensiv genutzten Flächen wieder extensives Dauergrünland und damit neuer Lebensraum für viele Arten entstehen. Es werden weder Dünger ausgebracht, noch Pestizide verspritzt. Der Boden wird nicht mehr umgebrochen, sodass sich Humus bilden kann. So können sich überdüngte oder ausgelaugte Böden und das Grundwasser erholen. Der Boden wird zudem mit regionalen Grünsaaten komplett begrünt, was Tierarten, vor allem Insekten, anzieht. Außerdem betreten Menschen die Flächen kaum noch, Flora und Fauna können sich ungestörter entwickeln. Nur zwei Mal im Jahr kommt das Wartungsteam, um auf mineralisch befestigten und damit wasserdurchlässigen Wegen zu den Modulen zu gelangen.

Artenvielfalt entwickelt sich

Die positiven Folgen sind wissenschaftlich belegt: Eine Studie des Bundesverbandes Neue Energie (BNE) hat ergeben, dass sich zwischen den Modulen Vögel, Reptilien, Heuschrecken und Tagfalter neu ansiedeln, die vielfach aus der Agrarlandschaft verschwunden sind oder nur noch in kleinen Rückzugslebensräumen vorkommen. Sogar bedrohte Arten wie Wildbienen, Steinschmätzer oder Wiedehopf konnten neue Populationen aufbauen. 

Übrigens: Genau wie bei jeder anderen Baumaßnahme müssen wir für eine PV-Freiflächenanlage Ausgleichsmaßnahmen schaffen. Das bedeutet, wir legen beispielsweise Streuobstwiesen an, renaturieren Gewässer oder pflanzen Hecken. Auch dadurch entstehen Biotope, die vielen Arten neuen Lebensraum bieten.

Kriterien für mehr Naturschutz

Solarbranche und die Naturschützer des NABU haben einen Kriterienkatalog für naturverträgliche PV-Freiflächenanlagen erstellt, an dem wir uns auch bei JUWI orientieren. 

Deshalb achten wir darauf, dass

  • die Erfordernisse des Natur- und Landschaftsschutzes bei der Planung frühzeitig einfließen,
     

  • beim Bau weder Querungshindernisse für Niederwild noch Barrieren für Kleinsäuger und Amphibien entstehen,
     

  • der Gesamtversiegelungsgrad einer PV-Freiflächenanlage inklusive aller Gebäudeteile deutlich unter 5 Prozent der Fläche liegt, 
     

  • die Modulreihen so installiert werden, dass eine ausreichende Versickerung der Niederschläge sichergestellt ist und sie nicht aus der Fläche abgeleitet werden müssen 
     

  • die Pflege der Anlagenfläche extensiv mit Beweidung oder zweimaliger Mahd im Jahr erfolgen.